Regie
"I know the voices in my head aren't real, but sometimes their ideas are absolutely awesome." -
The Joker
SpielFilm
Der Gute Deutsche (AT)
Spiefilm in Entwicklung.
Drehbuch und Regie.
In Zusammenarbeit mit Schiwago Film, Berlin.
Kamerun, 1914: Vor Gericht steht das Oberhaupt der Duala, König Rudolf Duala Manga Bell. Die Anklage lautet Hochverrat. Erhoben wird der Vorwurf im Zusammenhang mit den Enteignungsplänen der deutschen Kolonialverwaltung, die besonders von einem Mann vorangetrieben wurden: Bezirksamtmann Hermann Röhm.
Mit eben jenem Hermann Röhm besuchte Duala Manga rund 20 Jahre zuvor das Gymnasium in Ulm. Im Laufe des Court Room Dramas zeigt sich Rudolf Duala Manga Bell als vollendetes Beispiel der „kulturellen Hebung“, die die deutschen Kolonisatoren vorgeblich bei der Unterwerfung der „Schutzgebiete“ im Sinn hatten. Sein perfektes Deutsch, seine umfassende Kenntnis deutscher Sitten und des deutschen Rechtssystems und nicht zuletzt sein überragender Intellekt bringen ihn aber keineswegs in Sicherheit sondern geradewegs ins Visier der Kolonialverwaltung und ihres Repräsentanten Röhm. Vor den historischen Hintergründen bildet die schmerzhafte Geschichte dieser Freundschaft, die über den Prozess einer Entfreundung in tödlichem Verrat endet, eine Metapher für das deutsche Verhalten als Kolonialmacht.
Die Geschichte von Rudolf Duala Manga Bell, der die deutsche Kultur liebte und dessen beharrlicher Glaube an Gerechtigkeit mit einem deutschen Justizmord endete, ist bislang wenig bekannt. Es ist an der Zeit, von diesem besonderen Mann zu erzählen.
Der Film erzählt die wahre Geschichte des kamerunischen Widerstandskämpfers und stellt den Bezug zum Deutschland der Gegenwart her, einem Land, das sich in jüngster Zeit mehr und mehr seiner Vergangenheit als brutale Kolonialmacht in Afrika zuwendet.
Das Projekt wurde im Dezember 2022 mit einer Treatment-Förderung durch die FFA (Filmföderungsanstalt) unterstützt.
LIVE
|li|ke| Filme, Spielfilm (Deutschland 2020, 83’), Produktion, Drehbuch und Regie.
Kinostart am 10.12.2020
Trailer
Festivals und Preise
Gewinner: LICHTER Filmfest 2020
Festivals und nominierungen: Filmfestival Max Ophüls Preis Wettbewerb, Heimat Europa Filmfestspiele Eröffnungsfilm und Wettbewerb, Fünf Seen Filmfestival Wettbewerb, Soundtrack Cologne (See the Sound Selection), LUSCA Phantastic Filmfest Puerto Rico Wettbewerb, Filmfest Braunschweig Wettbewerb, Sci-Fi London Film Festival Eröffnungsfilm und Wettbewerb, Festival des Deutschen Films Ludwigshafen am Rhein nominiert für den Publikumspreis
Presse
Süddeutsche Zeitung, Susan Vahabzadeh, 15.12.2020
""Live" liegt eine großartige Idee zugrunde, und das perfekte Timing ist ein Wert an sich: Lisa Charlotte Friederich hat auf jeden Fall Gespür dafür, das Unvorstellbare mit der Gegenwart zusammenzubringen."
ZEIT online, Ines Schipperges, 10.12.2020
"Zu Recht lief Live auf acht Filmfestivals und gewann auf dem Lichter Filmfest Frankfurt den Hauptpreis. Nicht nur wegen seiner beunruhigenden Aktualität – sondern auch ihretwegen. Denn in ihrer feinfühligen und präzisen Beschreibung menschlichen Verhaltens während eines Lockdowns beweist Friederich als Drehbuchautorin, warum Filme dann am besten sind, wenn sie in der Fiktion der Wahrheit am nächsten kommen. Wenn die Filmemacherin die psychologische Komponente ihrer Inhalte allein mithilfe von Empathie ergreift und begreift."
Synopsis
Die Welt in einer nahen Zukunft: Die Zahl der Terroranschläge hat so drastisch zugenommen, dass Begegnungen mit anderen Menschen und jede Form von kulturellem Leben nur noch im virtuellen Raum stattfinden. Öffentliche Versammlungen sind aus Sicherheitsgründen verboten. Es gibt keine Konzerte mehr, keine Supermärkte, kein Theater, keine Kneipen.
Die Psychologin Claire betreut Überlebende von Terroranschlägen. Als sie eines Tages bei einem Patienten eine Eintrittskarte, einen analogen Fetzen Papier findet, bricht sie aus ihrem Leben in Isolation aus. Getrieben von dem Bedürfnis nach Gemeinschaft plant sie mit ihrem Bruder Aurel, einem Star-Trompeter, der seit Jahren nur vor virtuellem Publikum stand, ein geheimes Live-Konzert vor echten, physisch anwesenden Menschen. Mit Hilfe der Hacker Ada und Maximus gelingt es ihnen allen Widrigkeiten zum Trotz, ihren Plan zu verwirklichen. Als kurz darauf die Mutter des Geschwisterpaares auftaucht, bricht ein uralter Konflikt auf, der Claire vor eine unüberwindlichen Gegnerin stellt: sie selbst.
Besetzung
Karoline Marie Reinke, Anton Spieker, Corbinian Deller, Sonja Dengler, Ulrike Knospe, Julian Greis, Sithembile Menck, Christine Chapman, Arthur Romanowski, Firas Zarka, Monika Dortschy, Tanja von Oertzen
Musiktheater
2019„Castor&&Pollux“
Multimediales Musiktheaterstück: Konzept, Libretto, Regie.
Premiere am 2. April 2019
Wie wollen wir lieben, wenn wir nicht mehr sterben müssen? »Castor&&Pollux« ist ein multimediales Musiktheater über Liebe und Unsterblichkeit. Es folgt dem Libretto und der Inszenierung von Lisa Charlotte Friederich und vereint Rameaus Musik mit der Neukomposition von Lukas Rehm und dessen Videoarbeiten, die monumentale Bildwelten mit Interviewsequenzen zu den Zukunftsprognosen von Ray Kurzweil (Entwicklungschef von Google) verschränken. Gemeinsam mit der Dramaturgie von Jim Igor Kallenberg, The Rossetti Players unter der Leitung von Barbara Konrad und Eugène Michaelangeli und einem internationalen Vokalensemble entsteht so auf der Bühne des begehbaren »4DSOUND«-Raumklangsystem ein multimediales Feuerwerk. Eine Produktion des Internationalen Musikfestivals Heidelberger Frühling.
Die Deutsche Bühne, Andreas Falentin, 03.04.2019
"...die minimalistische Bühnenaktion [...] beeindruckt andererseits aber durch die Konzentration des Ensembles samt unprätentiösem Körperspiel. Sowie durch ein klares Bekenntnis zum Erzählen. Was sowohl für den Mythos an sich gilt, wie für seine Weiterschreibung ins Heute. Hierfür müssen die als Sänger ausgebildeten Darsteller sprechen. Was ganz erstaunlich gelingt, gerade im Vergleich mit handelsüblichen „Zauberflöten“-Repertoireaufführungen an deutschen Stadttheatern. Besonders die französische Mezzosopranistin Natalie Peréz und der finnische Bassbariton Jussi Juola, die auch musikalisch herausstechen, nehmen mit ihrem rein sprachlichen Vortrag gefangen."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Jesper Klein, 06.04.2019
"Doch in diesem Spiel mit der Sprache hat „Castor && Pollux“ – Sinne her, Sinn hin – seine stärksten Momente. Besonders intensiv wird es, wenn sich die Sopranistin Sarah Matousek, im Dialog mit sich selbst und der Maschine, fragt, mit wem sie hier überhaupt spricht. [...] Über diesem Versuch schwebt die wesentliche Frage, ob wir eine solche transhumane Zukunft im Stile bester Science-Fiction, wie sie „Castor && Pollux“ eindrucksvoll entwirft, denn tatsächlich wollen."